Lahntaler Grüne für CO2-Minderung und Heizkosteneinsparung
Ein Antrag der Lahntaler Grünen zur CO2-Minderung und Heizkosteneinsparung wurde in der Gemeindevertretersitzung am Dienstag mit den Stimmen von SPD, CDU und der Wählergemeinschaften abgelehnt. Die Grünen hatten vorgeschlagen den Gemeindevorstand zu beauftragen, die Liegenschaften hinsichtlich der Notwendigkeit von energetischen Sanierungen zu prüfen und ggf. Machbarkeitstudien für die Erneuerung von Heizungsanlagen in Auftrag zu geben.
Letzere sollten im Rahmen des Modellprojektes BIOREGIO-Holz für die Gemeinde kostenneutral sein. Bei der Prüfung sollte darauf geachtet werden, dass bei der Umrüstung von Heizanlagen erneuerbaren Energien der Vorzug gegeben wird. Nachdem das Parlament in der Sitzung erfahren musste, dass ein entsprechender SPD-Dringlichkeitsantrag zur Stromlieferung vorerst vom Gemeindevorstand nicht umgesetzt werden konnte und der Umweltausschuss es gar abgelehnt hatte, sich mit dem Thema zu beschäftigen, zeigte die bürgerliche Mehrheit erneut, dass sie an der praktischen Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen kein ernsthaftes Interesse hat.
Der Antrag beinhaltete keine Fristen zur Umsetzung und ließ es offen für welche Liegenschaften der Gemeindevorstand eine Notwendigkeit erkennt und Machbarkeitsstudien in Auftrag gibt. Ausdrückliche Hinweise der Fraktionsvorsitzenden Barbara Seitz auf die Offenheit des Antrags ohne Einschränkungen zu prüfen, wurden als Verpflichtung interpretiert, obwohl diese im Antragstext ausdrücklich ausgeschlossen ist. Die schwarz-rote Mehrheit unternahm keinerlei Bemühung ihre Fehlinterpretation durch eine Umformulierung des Antrags auszuräumen, sondern lehnte den Antrag ab.
So wurde es zu Lasten der gemeindlichen Finanzen versäumt, frühzeitig Weichen in Richtung CO2-Minderung und Heizkosteneinsparung zu stellen. Im Haushalt ist die Finanzierung der Prüfung einiger weniger Liegenschaften hinsichtlich der Notwendigkeit von energetischen Sanierungen vorgesehen. Der nicht von der Verwaltung zu bewältigende Teil dieser Prüfung, die Bedarfsermittlung und die Frage nach der Verwendung von Holz, wäre für die Gemeinde kostenneutral zu erledigen gewesen. Es wurde die Chance vertan, dadurch mehr Mittel zur Verfügung zu haben, um den Einsatz weiterer Erneuerbarer Energieträger zu prüfen, wie des in Lahntal anfallenden Klärgases oder des demnächst vor Ort gepressten Rapsöls in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen.
Die Lahntaler Grünen erinnern seit sieben Jahren kontinuierlich an die Verantwortung der Gemeinde hinsichtlich CO2-Minderung und Heizkosteneinsparung. Doch besonders beim Einsatz von Erneuerbaren Energien hat das Lahntaler Parlament es bisher versäumt, sich dieser globalen Herausforderung zu stellen.
Bleibt zu hoffen, dass nun eine Änderung des Denkprozesses einsetzt, wie sie sich in der Haushaltsrede des Bürgermeisters Manfred Apell andeutete. Er schloss zum ersten Mal Windkraftanlagen auf Lahntaler Grund nicht mehr aus.
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