Klimaschutzmanager initiiert BHKWs

Neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien sind BHKWs, die Wärme und Strom dezentral für den Verbrauch vor Ort bereitstellen, ein wichtiger Beitrag zur Energiewende. Daher rät der Klimaschutzmanager und kommunale Energieprojektberater Michael Meinel gerade bei größeren Wohneinheiten, sowie bei besonders intensiven Nutzungen, wie im Falle einer Pflegeeinrichtung dazu, auch den Einsatz von Blockheizkraftwerken zu prüfen.

Anfang August ist in Lahntal in Krafts Hof das dritte, das auf seine Initiative zurückgeht ans Netz gegangen und zwei weitere sind aktuell allein in Sterzhausen in Planung. In der gemeinsamen Pressemitteilung erläutern die Beteiligten die Vorteile dieser Lösung:

„Strom und Wärme gekoppelt zu erzeugen, ist für eine Pflegeeinrichtung, wie unsere Hausgemein-schaften in Krafts Hof eine ideale Lösung“, sagt der Geschäftsführer der Altenhilfe des St-Elisabeth-Vereins Ernst Boltner. Hans-Werner Künkel, Vorstand des St-Elisabeth-Vereins, ergänzt: „Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz und Klimaschutz schließen sich nicht aus, sondern können im Gegenteil, wie in diesem Beispiel, bestmöglich zusammenkommen.“

Zunehmendes Interesse an effizienteren Heiztechniken

Vom kommunalen Klimaschutzmanager Michael Meinel wird in seiner Beratungstätigkeit vor allem im letzten halben Jahr ein deutlich zunehmendes Interesse nach effizienteren Heiztechniken registriert. „Viele wollen sich unabhängiger von steigenden Energiekosten machen. Dazu kommt, die derzeit günstige Finanzierung und die Förderung von Mikro-KWK-Systeme durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Ausfuhrkotrolle (BaFa).“ Effizientere Heiztechniken tragen zu den Energie- und Klimaschutzzielen sowohl der Nordkreiskommunen wie des Landkreises bei. Blockheizkraftwerke mit einem bis zu 90 %igen Gesamtwirkungsgrad reduzieren aufgrund der doppelten Nutzung der eingesetzten Energie Verbrauch und Emissionen.

„Lahntal ist gemeinsam mit seinen Partnern im Nordkreis bei der Wärmeversorgung auf einem guten Weg, betreibt mit den Stadtwerken Marburg mehrere Nahwärmenetze, die Lahntaler Biogasanlage versorgt das Nahwärmenetz von Wetter, hat ein hocheffizientes Feuerwehrgerätehaus“, freut sich Bürgermeister Apell. Und auch die Bürger zeigten im privaten Bereich wie viele gute Alternativen es zu den herkömmlichen Heizungsanlagen es mittlerweile gibt.

Kraft und Wärme gekoppelt, holt das Meiste aus dem Energieträger

Blockheizkraftwerke vom Typ ecoPOWER 4.7 und die kleinere Variante 3.0 sind mittlerweile seit über 10 Jahren erfolgreich im Einsatz, wie Matthias Schnabel von Haus & Handwerk berichtet. Vor allem in Mehrfamilienhäusern, Gewerbebetrieben und öffentlichen Gebäuden.

Das Mikro-KWK-System ecoPOWER 4.7 erzeugt mit einem Gas-Verbrennungsmotor Strom und Wärme. Dabei werden bis zu 50 % weniger CO2 erzeugt, dazu über ein Drittel weniger Energie verbraucht und somit  ein Wirkungsgrad von bis zu 90% erzielt, so Herr Klinkert vom Hersteller Vaillant. Die Dimension ist so gewählt, dass ein großer Teil des in der Hofreite benötigten Stroms produziert wird, sowie die Abwärme für Erwärmung des Brauchwassers und für Wohnwärme über einen großen Teil des Jahres ausreicht. Der fehlende Strom wird aus dem Netz bezogen, Überschüsse gegen eine relativ kleine Vergütung von unter 6 Ct pro Kilowattstunde eingespeist.

Beitrag zu den Energiezielen der EAM

„Beim Umbau der Energieversorgung wird neben der Nutzung erneuerbarer Energien insbesondere die Kraft-Wärme-Kopplung weiter an Bedeutung gewinnen“, betont Manfred Lauber, Energieberater bei der EAM-Gruppe. „Denn damit kann auch im Bereich der Raumwärmeversorgung, für die wir rund 30 Prozent  unseres gesamten Energieverbrauchs in Deutschland aufwenden, ein erheblicher Beitrag zur Verbesserung der Effizienz geleistet werden“, so Lauber.

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