Wasserkraft, ein Beitrag zur Energiewende

Wasserkraftanlage am DammhammerÜber die Möglichkeiten zur Nutzung von Wasserkraftanlagen informierte Dr. Steinhoff in Brungerhausen.

Auf Einladung der Grünen Lahntal erläuterte Dr. Steinhoff, der die Steinhoff Energieanlagen GmbH betreibt, in Anwesenheit der energiepolitischen Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion die Funktionsweise der Wasserkraftanlage am Campingplatz Dammhammer. Die Steinhoff Energieanlagen GmbH ist ein Familienunternehmen mit Sitz im Taunus in Hessen. Ziel der Firma ist es, Wasserkraftanlagen zu modernisieren und bestehende Standorte zu reaktivieren – von der Planung über die Genehmigung bis zum Bau und Betrieb der Anlagen

Die Anlage am Dammhammer wird durch eine Wasserkraftschnecke betrieben, die hier ein Gefälle der Lahn von 2,6 m nutzt. Sie wurde 2015 in Betrieb genommen und liefert seit dem 450000 kWh Strom pro Jahr, ausreichend für etwa 120 Haushalte mit 3 Personen. Gleichzeitig werden durch diesen Energiebeitrag 450 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Parallel zur Anlage entstand eine Fischaufstiegspassage mit einem Borstenfischpass nach Hassinger. Die Flussabwärts wanderten Fische passieren direkt die Wasserkraftschnecke, jedoch ohne Schaden zu nehmen.

In einer anschließenden Informations- und Diskussionsveranstaltung in Kraft’s Hof, Sterzhausen, erläuterte Steinhoff weitere Möglichkeiten zur Nutzung der Wasserkraft, speziell im Verlauf der Lauf.

Nach seiner Ansicht sind etwa 40 Anlagen möglich, die z.T. bereits existieren oder erneuert werden müssen. Hierdurch könnten etwa 85 GigaWh/Jahr an erneuerbarer Energie erzeugt werden, für die ansonsten in einem Braunkohlekraft 82000 Tonnen Braunkohle verbrannt werden müssten. Demgegenüber würde die Umwelt um 48,9 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr weniger belastet.

Fischtreppe am DammhammerWasserkraft, eine unerschöpfliche Energiequelle

Steinhoff unterstrich weitere Vorteile der Wasserkraft gegenüber anderen Energieerzeugern, insbesondere der Gewinnung von Strom aus der Verbrennung von fossilen Rohstoffen wie Öl und Kohle. Sie sei grundlastfähig, zeichnet sich durch eine hohe Regelbarkeit aus und erzeugt dezentral Strom. Für Steinhoff ist die Wasserkraft vollständig emissionsfrei und unterstützt damit den Klimaschutz und sie ist für ihn eine unerschöpfliche Energiequelle, da sie im Unterschied zu den fossilen Brennstoffen Kohle, Öl, Gas und Uran immer vorhanden ist

Steinhoff sieht für die zukünftige Entwicklung der Energiewende ein weiteres Potential von Wasserkraftwerken in den sogenannten Wasserspeicherkraftwerken: bei der zunehmenden Installation von Wind- und Solaranlagen wird zukünftig zu Spitzenzeiten, wenn tages- und windabhängig mehr Strom erzeugt als benötigt wird, die Speicherung des Stroms eine zunehmende Bedeutung erlangen. Für ihn sind Wasserspeicherkraftwerke, die in diesen Zeiten Wasser aus einem niedrigeren Becken in ein höheres Becken pumpen und im Bedarfsfall, durch das Abfließen des Wassers auf das niedrigeres Niveau, wieder Strom gewinnen, eine Speichervariante, die aus ökologischer Sicht die optimale Lösung darstellt.

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