Es läuft nicht rund im Kreis

Die Verteidigung der Landrätin per Leserbriefe läuft auf Hochtouren. Doch sie geht vollständig am Kern vorbei. Es geht weder darum die Landrätin als Person oder als Frau anzugreifen, noch um einzelne Fettnäpfchen. Manches ist auch banal: Paddeln fürs Drachenbootrennen in der Arbeitszeit  üben. Na ja, was soll´s. Doch, wie schon zuletzt berichtet, ist das Selbstverständnis der Kreisspitze kritikwürdig.

Was eine Kreisverwaltung als Zweckverband der Kommunen eigentlich macht, hätten wohlverdiente kompetente Mitarbeiter den Neuen an der Spitze sagen können. Doch die wurden kaltgestellt und bei den Kernaufgaben, den Dienstleistungen für die Kommunen eingespart. Stattdessen wird viel Geld für die Selbstdarstellung ausgegeben. Geld, das die Kommunen an die Kreisverwaltung zahlen.

Das dies auch für reichlich Unmut bei den Verwaltungsmitarbeitern sorgt, ist kein Wunder. Denen wird ein Maulkorb auferlegt und gedroht, ja nichts nach außen zu lassen. Dabei erleben die Mitarbeiter in den kommunalen Verwaltungen im Landkreis tagaus, tagein, dass es nicht rund läuft. Bei denen fehlt es hinten und vorne an finaziellem Spielraum. Freiwillige Leistungen werden zurückgefahren und sie sehen, dass die Kreisspitze für Hochglanz-PR, für Dienstreisen und für schlecht besuchte Events ausgibt.

Großzügig nun den Kommunen etwas zurückzugeben, passt zu diesem falschen Selbsverständnis. Es würde der Kreisspitze stattdessen gut anstehen, wieder von der Selbstdarstellung zu einer demütigen Haltung im Dienste der Kommunen zurückzukehren. Dann sind weder Maulkorb noch Selbstverteidigung nötig.

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