Wie stehen die Grünen Lahntal zur Wiederwahl von Manfred Apell?

Am 11. September 2016 ist in Lahntal Bürgermeisterwahl. Wie bei den letzten vier Wahlen ist Manfred Apell auch bei dieser Wahl ohne Gegenkandidat. Er hat mittlerweile 24 Dienstjahre in Lahntal absolviert.

Schauen wir kurz auf diese Zeit zurück und fassen zusammen:

  • Bei seiner Antrittsrede 1992 in der Gemeindevertretung sagte Manfred Apell, er wolle Bürgermeister für alle Mitbürger in Lahntal sein. Diejenigen, die sich an diese Zeit noch erinnern, wissen, dass es harte parteipolitische Differenzen und ein stark ortsteilorientiertes Denken gab, was Beschlüsse und deren Umsetzung in der Gemeinde sehr schwer machte. Viele Sitzungen und Geschehnisse um die Lahntaler Kommunalpolitik wurden zu Possen und waren ein gefundenen Fressen für die Oberhessische Presse. Mittlerweile kennen wir solche Auseinandersetzungen in der Gemeindevertretung nicht mehr. Die Mehrheit der Beschlüsse ist mittlerweile einstimmig.
    Natürlich sind auch die Mitspieler in der Gemeindevertretung andere, aber: Manfred Apell gelingt es, auch die schwierigsten Themen auf einer Sachebene den Kolleginnen und Kollegen in der Gemeindevertretung nahezubringen. Das ist Voraussetzung für eine Versachlichung und führt zu einer problemorientierten Beschlusslage.
  • Gerade in den letzten, finanzpolitisch schwierigen Zeiten konnten die Haushalte nahezu ausgeglichen gestaltet werden, trotz Einbußen bei den erwarteten Gewerbesteuereinnahmen. Dadurch konnte vermieden werden, den vom Land vorgesehenen “Rettungsschirm“ für finanziell stark belastete Gemeinden in Anspruch zu nehmen, anders als der Landkreis Marburg- Biedenkopf.
  • Trotz starker Landflucht, besonders in weiteren nordhessischen Landkommunen, ist es der Gemeinde Lahntal gelungen, junge Familien anzusiedeln und somit sogar ein Wachstum der Einwohnerzahl zu erreichen. Natürlich bedurfte es hierzu der Ausweisung von Neubaugebieten. Mit dem Amtsantritt von Manfred Apell sind allerdings die Weichen zur Ausweisung neuer Baugebiete durch SPD und GRÜNE neu gestellt worden. Das Land wird zunächst von der Gemeinde komplett gekauft und dann entsprechend den entstehenden Kosten an die Erwerber weitergebenen. Somit bleiben die Bauplatzkosten moderat und Bodenspekulanten bleiben außen vor. Der Verbrauch von Land liegt immer noch unter dem sonst in Hessen üblichen Maß. Alle Fraktionen in der Gemeindevertretung unterstützen den Bürgermeister bei der Umsetzung von Einrichtungen zur Kinderbetreuung und allgemeiner Infrastruktur: eine logische Folge der größer werdenden Gemeinde.
  • Die demographische Entwicklung fällt ebenfalls in die soziale Verantwortung unserer Gemeinde. Initiativen wie z. B. die Aktivitäten in Krafts Hof in Sterzhausen und das Café Neue Mitte in Goßfelden konnten mit der Unterstützung des Bürgermeisters umgesetzt werden. Zu nennen ist hier die Schaffung einer hauptamtlichen Stelle für die “Seniorenarbeit“ in der Gemeindeverwaltung.
  • Zur Unterstützung von Flüchtlingen in der Gemeinde war es die Beweglichkeit des Bürgermeisters, die schnell zu einer optimalen Zusammenarbeit von ehrenamtlicher, kirchlicher und hauptamtlicher Tätigkeit durch die Schaffung einer halben Stelle in der Gemeinde führte. Wir erwarten, dass diese eminent wichtige Stelle auch im nächsten Jahr weiter besetzt wird.

In den aufgezählten Aspekten hat der Bürgermeister unserer Meinung nach eine konstruktive Arbeit geleistet, weshalb wir eine Wiederwahl befürworten.

Es gibt aber weitere Punkte, an denen zukünftig mehr aktive Zuarbeit durch den Bürgermeister gefragt ist:

  • Notwendig ist die Initiierung geeigneter Projekte zur Verbesserung der Energieversorgung mit erneuerbarer Energie. Wir wissen, wie sehr sich Manfred Apell für die Windanlagen im Wollenberg eingesetzt hat und erwarten, dass bald weitere Projekte (Solarenergie etc) angegangen werden können.
  • Einen weiteren starken Einsatz erwarten wir bei der Gestaltung der Gewerbegebiete, die ja nun im Zuge des Ausbaus der B252 entstehen werden. Ziel der Gemeinde muss es sein, die Gebiete nicht nur zu verkaufen, sonders aus dem Verkauf und der Ansiedlung von Betrieben Arbeitsplätze und Gewerbesteuer zu generieren.
  • Mit der Umsetzung der B 252 wird es allerdings auch erhebliche Probleme mit dem Verkehrszuwachs, besonders auf den jetzt bereits vorhandenen Landes- und Kreisstraßen kommen. Besonders betreffen werden das die Ortsteile Sterzhausen (K87 )und Goßfelden mit der Durchfahrt nach Marburg auf der L 3381. Hier ist ein hohes Maß an Beharrlichkeit in den Verhandlungen mit den verantwortlichen Straßenbaubehörden gefragt.
  • Mit der Ausweisung neuer Baugebiete muss zukünftig noch sparsamer umgegangen werden, denn eine weitere Versiegelung der Landschaft wird die Gefahr von Hochwasser verschärfen. Dieser Aspekt muss beim Hochwasserschutz mehr Beachtung finden.
  • Die GRÜNEN Lahntal glauben, dass Manfred Apell diese Aspekte im Sinne der Einwohner von Lahntal angehen wird. Klar muss aber allen Wählerinnen und Wählern auch sein, dass es der Bürgermeister nicht alleine ist, der diese Aufgaben zu stemmen hat. Er ist nach der hessischen Gemeindeordnung mit dem Gemeindevorstand dazu da, die Beschlüsse der Gemeindevertretung vorzubereiten und diese Beschlüsse nach Zustimmung auszuführen. Es ist letztlich aber die Gemeindevertretung, die die Richtung in die Zukunft festlegt. Für die Umsetzung der Beschlüsse steht dem Bürgermeister die Verwaltung der Gemeinde zur Verfügung. Nach unserer Auffassung hat er seine Aufgaben bisher gut im Interesse der Gemeinde ausgeführt und wir sehen deshalb keinen Grund, ihm für eine weitere Amtsperiode nicht das Vertrauen zu geben.

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