Grüne begrüßen Ende der Altkleidersammelerlaubnis von DTRW

Aufstellen illegaler Container entzieht kommunaler Abfallwirtschaft Millionen

Die Grünen in Lahntal bedauern es, dass erneut ein Lahntaler Abfallunternehmen als unzuverlässig in die Schlagzeilen gerät. Sie sind aber angesichts der seit Jahren zunehmenden Klagen über illegal aufgestellte Altkleidercontainer, die immer wieder zu diesem Unternehmen führen, hiervon nicht überrascht. Das konsequente Vorgehen des Regierungspräsidiums in Kassel wird daher ausdrücklich begrüßt.

Die Lahntaler Grünen haben seit langem darauf aufmerksamen gemacht, dass die Verlagerung der ehedem gemeinnützig und kommunal organisierten Altkleidersammlung in den privaten Bereich der kommunalen Abfallwirtschaft Millionen an Kostendeckungsbeiträge entzieht. Mit dem Wegfall lukrativer Abfallsegmente, wie auch Altmetall oder die im Dualen System gesammelten Verpackungsmaterialen, müssen daher die Gebührenzahler vor allem für die Entsorgung des kostenintensiven Abfalls zur Kasse gebeten werden, während die privaten Unternehmen mit dem Abfall der Bürger Millionen verdienen.

Gemeinwohlschädigendes Geschäftsmodell

Vor diesem gemeinwohlschädigenden Geschäftsmodell hat der Vertreter der Lahntaler Grünen in den kommunalen Abfallverbänden, Michael Meinel gewarnt. Schon vor einigen Jahren war ein Subunternehmen von DTRW, das damals noch unter Nowatex firmierte, durch das illegale Aufstellen von Altkleidercontainern aufgefallen. Als das zuständige Regierungspräsidium auf die zahlreichen Klagen von Kommunen und kommunalen Werken reagierte, verlagerte es einfach seinen Firmensitz und entzog sich damit dessen Zugriff. Es stellt sich daher auch die Frage, ob die Gemeinde Lahntal vor der Genehmigung der Sammelcontainer auf ihrem öffentlichen Grund, die Zuverlässigkeit des Unternehmens und deren rechtzeitige Anzeige der Sammlung bei den zuständigen Abfallbehörden überprüft hat.

Zudem hat das Unternehmen vor einigen Jahren im Gewerbegebiet von Goßfelden große Flächen von der Gemeinde gekauft, auf denen es Hallen für das Altkleidersammelgut errichten wollte. Seitdem kündigt DTRW in Pressemitteilungen und Broschüren, dabei sich als „Ihre Nr. 1 in Sachen Textilrecycling“ bezeichnend, an, dass dort „das weltweit größte Textillager“ mit einer Fläche von 60.000 m² und für 108.000.000 kg Alttextilien entstehen soll. Bundesweit 12.000 Altkleider-container habe das Unternehmen aufgestellt, die von mehr als 80 LKWs bundesweit verteilt werden. Doch außer einem Umschlagplatz für Container und der Werbung, dort Fläche anmieten zu können, ist bisher nichts passiert. Die Grünen in Lahntal stellen sich daher die Frage, ob die Gemeinde überhaupt noch Einfluss darauf, was da wirklich hinkommt.

Aus der aktuellen Entwicklung ergeben sich also so einige Fragen, die nach der parlamentarischen Sommerpause in der Gemeindevertretung zu klären sein werden.

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