Das sechste Massenaussterben, in konservativer Zählung, wird erstmals vom Menschen verursacht und dies in erdgeschichtlich kürzester Frist. Alle davor fanden ohne den Menschen statt, denn es gab ihn noch nicht. Und es dauerte jeweils etwa 2 Millionen Jahre bis wieder eine vergleichbare Artenvielfalt hergestellt war. Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland, warnt: „Wir Menschen verursachen das größte Artensterben seit Ende der Dinosaurier“, zitiert ihn die FAZ.
Langzeitstudie in Deutschland zum Insektensterben zeigt bedrohliche Entwicklung
Zu dieser Studie, die niederländische, deutsche und britische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Plos one veröffentlicht haben, schreibt die Süddeutsche Zeitung:
„Die ehrenamtlichen Mitglieder des Entomologischen Vereins Krefeld hatten in den vergangenen 27 Jahren an insgesamt 63 verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Rheinland-Pfalz Fallen aufgestellt. Darin verfingen sich über die Jahre Millionen Fliegen und Falter, Käfer, Wespen, Bienen und alle möglichen anderen fliegenden Insekten, die von den Forschern gewogen wurden. Das erschreckende Ergebnis: Seit 1989 ist die Masse der Insekten um durchschnittlich 76 Prozent zurückgegangen. […]
„Die Publikation liefert nun den Beleg dafür, dass wirklich ein größerflächiges Phänomen vorliegt“, sagt Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle. […]
Was passieren könnte, wenn die Zahl der Insekten noch weiter zurückgeht, ist kaum absehbar. Klar ist, dass etwa 80 Prozent der wild wachsenden Pflanzen von Insekten bestäubt werden. Bleiben die Insekten weg, können sich auch die Pflanzen nicht mehr vermehren. Außerdem sind Insekten eine wichtige Nahrungsquelle für viele andere Tiere, zum Beispiel ernähren sich etwa 60 Prozent aller Vogelarten von ihnen.“ Die Studie finden Sie » hier.
Energiewende hin zu Erneuerbaren Energien ist für Artenvielfalt zwingend notwendig
Der Generaldirektor der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung, Volker Mosbrugger hat in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau die überragende Bedeutung der biologischen Vielfalt für unsere Zukunft herausgestellt. Das Senckenberg-Institut, das im gerade vergangenen Jahr sein 200tes Jubiläum feiert, widmet sich der Biodiversität in umfassender Weise.
Für ihn ist die nachhaltige, klimaschonenende Lösung der Energieproblematik essentiell: „Wenn ich das Energieproblem gelöst habe, kann ich fast alles machen, auch die Natur schonen und die Biodiversität erhalten. Da wird man, völlig logisch, auf alternative Energiequellen setzen müssen. Eine Energieproduktion, die wie heute immer noch wesentlich auf der Verbrennung von Kohlenstoff basiert, mit Ausstoß von CO2, ist langfristig nicht nachhaltig.“ Die Bedeutung des Klimawandels für den Rückgang der Artenvielfalt haben Studien aufgezeigt.
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