Kantine des Kreishauses trägt nicht zum Klimaschutz bei

In der letzten Kreistagssitzung am 24. März begründete Nadine Bernshausen einen Antrag der Grünen zum Angebot von regionalen und/oder Bioprodukten in der Kantine des Kreishauses. Sie wies darauf hin, dass es solche Angebote in vielen Verwaltungen des Bundes, des Landes und Kommunen gibt. Weiterhin ist dies bspw. für Bundesumweltministern Hendricks ein Beitrag zum Klimaschutz, anderswo für Gesundheit und nachhaltige Wirtschaft. Dies kann in vielen wissenschaftlichen Publikationen nachgeprüft werden. Dennoch hat die Mehrheit der GroKo diesen Antrag abgelehnt. So verwies die Landrätin auf das Wort „ausschließlich“, aber ein Änderungsantrag dieses Wort zu streichen, kam überraschenderweise nicht stattdessen so einige polemische Beiträge.

Aus meiner Sicht möchte ich als Agraringenieur noch auf einen Aspekt hinweisen. Schon in meinem Studium war ein wichtiger agrarpolitischer Fakt, dass wir in Deutschland erhebliche landwirtschaftliche Flächen in alle Welt ausgelagert haben, um unsere Viehzucht in der damalig noch deutlich niedrigen Zahl zu ermöglichen.

Aber bereits in dieser Zeit war klar: Weder wir in Deutschland, erst recht nicht die übrige westliche Welt, für die das Obige ebenso gilt, können diese Praxis auf Dauer so durchhalten. Die Produktion von Lebensmitteln war schon damals nicht nachhaltig und schon damals sagte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, dass wir zuviel Fleisch, zuviel Zucker und zuviel Fett konsumieren.

Und heute: Mehr als nochmal die gleiche landwirtschaftliche Fläche, wie sie Deutschland zur Verfügung hat, sind ausgelagert. China und andere Staaten machen es uns nach. In Afrika und anderswo werden hierfür Flächen aufgekauft. Wir ernähren uns also auf Kosten anderer und das auch noch entgegen den Empfehlungen der Ernährungsexperten, also schlecht. In den drei Jahrzehnten mit noch mehr Fleisch, Zucker, Fett und dazu mit noch weniger Bewegung.

Es ist also allein aus diesen Günden höchste Zeit hier gegenzusteuern. Regionale, nachhaltige erzeugte Produkte im Kreishaus wären ein kleiner Beitrag gewesen, hätten allerdings eine große Vorbildfunktion gehabt. Schade, dass die GroKo auch hier den Stillstand bevorzugt.

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