In Deutschland leben seit alters her unterschiedliche Volksgruppen. Vor 2000 Jahren haben die Römer die Kultur im germanischen Siedlungsgebiet entscheidend geprägt, dann Handel und Begegnung der vielen Völker der Frankenreiche, vor allem im sogenannten Heiligen Römischen Reich. Schließlich sorgte Napoleon für einen großen gesellschaftliche und politischen Modernisierungsschub. Die Teilung Polens und die Industrialisierung hatte wiederum einen großen Anteil an vor allem von Polen in den deutschen Staatsgrenzen zur Folge. Im preußischen Staat lebten um 1800 über 3 Millionen polnischsprachige Menschen.
Nach einer Ost-West-Wanderung ca. 1900 kamen in die aufstrebenden Industrieregionen nach Berlin, Mitteldeutschland und dem Ruhrgebiet rund 2 Millionen weitere Polen. Die Flüchtlinge, Vertriebenen und Spätaussiedler aus den alten deutschen Siedlungsgebieten im Osten, die oft nur noch ein deutsches Großelternteil haben, brachten ihre Kultur und Tradition mit. Dazu kommen die Minderheiten der Juden, Sorben, Dänen, Sinti, Roma u.a.
All dies macht Deutschland aus und findet sich in der deutschen Sprache, der Esskultur, in Musik und Literatur, vor allem viele Elemente aus Italien, Frankreich, aber auch aus Polen und Russland. In vielen gesellschaftlichen Bereichen in Musik und Sport, Schauspiel und Journalismus sind Menschen mit Migrations
Ohne all jene, die wir schon seit langem trotz ihrem Migrationshuintergrund als Deutsche ansehen, leben in unserer heutigen Zeit (2012) 10,7 Millionen Menschen aus 194 Ländern in Deutschland. Wobei die überwältigende Mehrheit von 7,4 Millionen aus Europa kommt. Auch heute stammt die zweitgrößte Migrantengruppe nach der Türkei (knapp 1/4) aus Polen mit anstiegender Tendenz, gefolgt von Italien und Polen. Die Zahl der Türken hingegen sinkt aufgrund von Einbürgerungen und Sterbefällen, sowie Rückkehrern seit zwölf Jahren von damals 2,1 auf aktuell (2012) 1,6 Millionen. Am stärksten ist der Anteil der Ausländer aus den 28 EU-Mitgliedsstaaten mit 36% und dieser ebenfalls ansteigend.
Um der demographischen Entwicklung entgegenzuwirken, müsste die Zuwanderung noch stärker sein. Wir brauchen in Deutschland mindestens 200.000 Zuwanderer pro Jahr, wenn von diesen 30% hoch und weitere 50% mittel qualifiziert sind. Dadurch könnte jeder Bürger um mehr als 400 Euro jährlich fiskalisch entlastet werden. Dies zeigen Berechnungen des „Gutachten des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) (pdf)“ aus dem Jahr 2014. Nach diesem zahlt jeder Ausländer in Deutschland pro Jahr durchschnittlich 3300 Euro mehr Steuern und Sozialabgaben, als er an staatlichen Leistungen erhält. Der deutsche Sozialstaat profitiere in einer Größenordnung von 147,9 Milliarden Euro von den bereits heute in Deutschland lebenden Ausländern.
Also wird nicht nur unsere Kultur durch Migration bereichert, auch wirtschaftlich ist die Zuwanderung durchaus lohnend.
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